Nordrhein-Westfalen
Nordrhein-Westfalen ist mit rund 17,9 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Deutschlands. Die Landeshauptstadt ist Düsseldorf, die einwohnerreichste Stadt ist Köln. Die Bundesstadt Bonn ist heute Zweitregierungssitz der Bundesrepublik Deutschland und beherbergt zahlreiche Bundesbehörden und Nichtregierungsorganisationen. Die Metropolregion Rhein-Ruhr im Zentrum des Landes ist mit rund zehn Millionen Bewohnern einer der 30 größten Ballungsräume der Welt und zentraler Teil der am stärksten verdichteten Region Europas, der „Blauen Banane“. Kulturell ist Nordrhein-Westfalen kein einheitlicher Raum; besonders zwischen dem Landesteil Rheinland einerseits und den Landesteilen Westfalen und Lippe andererseits bestehen deutliche Unterschiede insbesondere im traditionellen Brauchtum. Nordrhein-Westfalen ist nicht nur vielfältig, sondern genießt auch international hohes kulturhistorisches Renommee. Denn mit dem Aachener Dom, den Schlössern Augustusburg und Falkenlust in Brühl, dem Kölner Dom, der Zeche Zollverein in Essen, dem Schloss Corvey und dem Niedergermanischen Limes befinden sich gleich sechs UNESCO-Weltkulturerbestätten in Nordrhein-Westfalen. Nordrhein-Westfalen hat eine große touristische Anziehungskraft für Besucherinnen und Besucher aus dem in- und Ausland. Der Kölner Dom ist dabei die beliebteste Sehenswürdigkeit Deutschlands: Mehr als sechs Millionen Menschen besuchen ihn jährlich.
Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen
NRW ist deutscher Meister. Unter allen Bundesländern erwirtschaftet es das größte Bruttoinlandsprodukt, rund 697 Milliarden Euro. Wäre es ein eigener Staat, stünde es auf Rang 19 in der Welt – vor der Türkei oder der Schweiz. Das kommt nicht von ungefähr. Dahinter stecken Fleiß, Unternehmergeist und ordentliche Wirtschaftspolitik. Rückgrat der Wirtschaft sind kleine und mittlere Unternehmen, unter ihnen 150 „Hidden Champions“, meist im Verborgen arbeitende Firmen mit internationalem Erfolg. Wie Lokomotiven wirken die Großunternehmen, mittelständische Unternehmen sind aber das wirtschaftliche Rückgrat von NRW: Sie beschäftigen rund 80 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Land und schaffen die meisten neuen Arbeitsplätze. 19 der größten 50 in Deutschland sind hier zu Hause. Die wichtigsten Industriebranchen des Landes sind der Maschinenbau, die Elektroindustrie, die Automobilindustrie und die Kunststoff- und Chemiebranche. Nach Erhebungen des amerikanischen Wirtschaftsmagazins Fortune hatten im Jahr 2019 zehn der fünfhundert umsatzstärksten Unternehmen der Welt ihren Hauptsitz in Nordrhein-Westfalen. Außerdem haben 10 der 30 DAX-Unternehmen ihren Firmensitz in NRW, darunter die Deutsche Post, die Deutsche Telekom und thyssenkrupp. Ein maßgeblicher Faktor für die wirtschaftliche Stärke und internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Nordrhein-Westfalen ist die geografisch günstige Lage. Hier kreuzen sich die beiden großen europäischen Verkehrsrouten: die Nord-Süd-Achse zwischen Südwestengland und Norditalien sowie die West-Ost-Achse zwischen Rotterdam und den dynamischen Ländern Osteuropas. Neben einer hervorragenden Infrastruktur verfügt Nordrhein-Westwalen über zahlreiche freie und hochwertige Gewerbeflächen und -immobilien, hoch qualifizierte Akademiker und Fachkräfte sowie eine innovative Unternehmenslandschaft. Nordrhein-Westfalen hat seine starke wirtschaftliche Position über viele Jahrzehnte ausgebaut. Das ist nicht selbstverständlich, denn seit Beginn der 1960er-Jahre befindet sich das Land in einem Strukturwandel. Von einer traditionell von Bergbau und Industrie geprägten Region entwickelt sich Nordrhein-Westfalen zu einem modernen Dienstleistungsstandort. So haben sich inzwischen zahlreiche unternehmensnahe und industrieorientierte Dienstleistungsanbieter angesiedelt. Dazu gehören Arbeitsbereiche wie Design, Logistik, Forschung und Entwicklung, Wartung und Entsorgung. Die enge Zusammenarbeit von Wirtschaft und Forschung ist dabei eine wichtige Voraussetzung für die Innovationskraft des Standortes. Ein dicht geknüpftes Netz von exzellenten Forschungseinrichtungen aus Hochschulen, Forschungsinstituten und Technologiezentren bietet dabei die besten Voraussetzungen. In keiner anderen Region Europas gibt es so viele wissenschaftliche Einrichtungen auf so engem Raum. Dazu zählen unter anderem 70 Universitäten und Fachhochschulen, 14 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft, 12 Max-Planck-Institute und mehr als 50 an den Hochschulen angesiedelte Forschungseinrichtungen.